Abbildung eines Zeltlagers

Verwendung im Mittelalter

Im Mittelalter hat wohl kein Reisender je in einem Zelt übernachtet.
Dafür gab es wohl zwei offensichtliche Gründe:

Das Zelt wurde nur dort gebraucht, wo man keine Herbergen hatte. Dies ist bei militärischen Ereignissen der Fall: Burgbelagerungen oder Heerlager.
Hierbei trifft auch das erste genannte Hindernis nicht zu. Ritter hatten genug Geld um für sich und ihrem Tross Zelte herstellen zu lassen. Auch konnten sie auf dem Trosswagen mitgeführt werden. Dabei gab es wenige Einzelzelte für die hochgestellten Persönlichkeiten, und viele Gruppenzelte für den Rest des Heeres.

Die Zelte waren meist rund, was wohl auf ihre Radkonstruktion zurückzuführen ist. Vereinzelt gab es auch mehrmastige rechteckige Zelte, die auch sehr zentral standen. Dabei dürfte es sich um Versorgungszelte, oder Besprechungszelte gehandelt haben. Entgegen dem Erscheinungsbildes eines MA-Marktes, waren die Zelte des Mittelalters nicht farbenfroh, sondern fast durchgängig weiß. Lediglich die Verzierung der Dachkanten war bunt, und vereinzelt waren die Zeltwände auch bemalt (in der Macijecowski-Bibel findet sich ein hübsches Blümchenmuster). Vom Aufbau scheinen die Zelte ähnlich gewesen zu sein, jedoch gibt es da noch viele Unklarheiten. Die wohl am häufigsten verwandte Bauform war ein rundes Zelt, welches, durch ein auf einer Mittelstange befindliches Rad, aufgespannt wurde.

Quelle:

  • "Roman de Troie" (13.-14. Jhdt.) ,"Medievel Warfare", H W Koch.